Schon seit dem Start der Frühjahrsproben war der 24h Tag als großes Abschlussevent von den Jugendlichen herbeigesehnt worden. Am 29.06.2019 war es dann endlich so weit. Nachdem unsere Jugendmannschaft Vormittags schon voller Einsatz die Feuerwehr Bludenz den Passanten in der Stadt vorgestellt hatte, läutete der wöchentliche Sirenentest in Vorarlberg den Beginn des Actiondays ein.
Beim 24h Tag konnten die NachwuchsfeuerwehrlerInnen ein bisschen in die Welt eines aktiven Feuerwehrmitglieds hineinschnuppern. Innerhalb dieser Zeit bekamen die Jugendlichen selbst einen Pager, welcher sie zu verschiedensten Übungseinsätzen alarmierte. Bei diesen Einsätzen wurden auch die Positionen des Einsatzleiters und der Gruppenkommandanten von der Nachwuchsmannschaft selbst übernommen, wobei natürlich immer ein aktives Feuerwehrmitglied mit Rat und Tat zur Seite stand.
Neben den Einsätzen war aber auch das Rahmenprogramm ein lustiger Teil des Actiondays. So wurde zur Abkühlung bei dem heißen Wetter mit dem Hochwasserschutz kurzerhand ein Pool gebastelt. Übernachtet wurde im Feldbettenlager im Festsaal der Feuerwehr Bludenz, wobei fraglich ist, wie viel Schlaf sich die Jugendlichen nun wirklich gegönnt hatten, schließlich wollte ja niemand einen Einsatz verschlafen.
Als Abschluss der erfolgreichen 24h wurde noch zusammen mit allen Beteiligten und Helfern gegrillt, ehe sich die Feuerwehrjugend dann in ihre wohlverdiente Sommerpause verabschiedete.
Die nächste Probenphase startet dann wieder im September und Interessierte können sich gerne jederzeit bei einem der Jugendbetreuer melden. Mehr dazu finden sie hier.
1. Einsatz: Brandmeldeanlage, Getzner Textil AG – Täuschungsalarm
Gerade als unsere Jugendfeuerwehr den selbst erbauten Pool ausprobieren wollte, schlugen die Pager Alarm.
„f14 BMZ Getzner Textil hat ausgelöst“ Anfängliche Bedenken, bei einem Einsatzfalle nicht schnell genug in der Uniform zu sein, waren vergessen und kurz darauf rückten wir mit voller Mannschaft aus.
Beim Gerätehaus der Betriebsfeuerwehr Getzner empfing uns dort schon einer der Kameraden, Matthias Fritz, und informierte den Einsatzleiter über einen Täuschungsalarm.
Um jedoch nicht völlig untätig ausgerückt zu sein, zeigte uns Matthias die Fahrzeughalle und erklärte die Sonderaufgaben, welche die BTF Getzner im Bezirk Bludenz zu erfüllen hat.
2. Einsatz: Gefahrgutunfall, ÖBB Bhf. Bludenz
Nach dem ersten Einsatz erwartete unsere JugendfeuerwehrlerInnen der vorhin tatkräftig aufgebaute Pool. Da nun die Anspannung, dass der Pager gleich losgehen könnte, etwas gelöst war, entwickelte sich schnell eine wahre Wasserschlacht zur Abkühlung.
Doch wie auch im echten Leben kommt ein Einsatz meist genau dann, wenn man ihn nicht erwartet.
„f7 auslaufendes Gefahrgut“ lautete die Alarmierung, welche unsere Baderatten aufscheuchte. Am Einsatzort, dem Bahnhof Bludenz, musste ein auslaufender Tank mit Gefahrgut abgedichtet werden, um größere Schäden zu verhindern.
Nach etwas Anfangsschwierigkeiten konnten unsere Jugendlichen die Aufgabe jedoch erfolgreich meistern. Als Abschluss des Einsatzes führte diese Ausrückung noch auf den Löschzug der ÖBB, welchen die Nachwuchsmannschaft von unserem Kameraden Alexander Juriatti erklärt bekam.
3. Einsatz: Person in Grube gestürzt, BSL
Nachdem die Autos und Gerätschaften wieder aufgerüstet waren, blieb endlich etwas Zeit um im großen Saal des Feuerwehrhauses die Feldbetten aufzuschlagen. Da nun nach diesem bisher doch ereignisreichen Tag schon der ein oder andere Magen knurrte, freuten sich die Jugendlichen schon auf die versprochene Pizza.
Doch als erneut eine Alarmierung eintraf, war der Hunger vergessen und die Jugendmannschaft in rasantem Tempo zum Einsatzort unterwegs.
Die Meldung „f2, Person in Baugrube gestürzt“ führte die jungen Einsatzkräfte zum BSL in Lorüns, wo aus einer etwa 10m tiefen Baugrube die verletzte Person zu bergen war. Nachdem ein Teil der Mannschaft den Einsatzort weitläufig abgesperrt hatte, entschied der Einsatzleiter, das Opfer mit dem Rollglis und der Drehleiter zu bergen.
So konnte nach der entsprechenden Montage ein Jugendfeuerwehrler in die Grube abgeseilt werden und die Person erfolgreich retten.
4. Einsatz: Haus in Vollbrand, Funkenplatz
Auch wenn sich die Jugendlichen nach dem Essen langsam in den Schlafsaal zurückzogen, war ans Schlafen noch lange nicht zu denken. Schließlich wollte keiner den nächsten Einsatz verpassen und müde war man auch noch nicht richtig.
So waren die Autos auch ziemlich schnell besetzt als gegen 22:30 erneut die Pager den nächsten Einsatz meldeten.
„f4 Gebäude in Vollbrand“, eine Meldung, die auch bei der aktiven Mannschaft den Puls ansteigen lässt, ließ die Nachwuchsmannschaft nicht kalt. So wurde schon auf der Anfahrt zum Funkenplatz das Blaulicht eingeschaltet und am Einsatzort angekommen, erwartete ein lichterloh brennendes Haus die Jugendlichen.
Da nicht nur das Haus zu löschen und die umliegenden Gebäude zu schützen waren, sondern dem Einsatzleiter auch noch abgängige, teils verletzte Personen gemeldet wurden, war es eine sehr anspruchsvolle Aufgabe den Einsatz zu koordinieren. Doch unsere Jugendlichen zeigten souverän das Gelernte aus den zuvor abgehaltenen Proben. Deshalb war der Brand ziemlich schnell unter Kontrolle und der Suchtrupp mit der Wärmebildkamera ebenso sehr erfolgreich.
Da das Feuer und die deutlich sichtbare Rauchsäule einige Zuschauer aus Bludenz angelockt hatte, können wir voller Stolz sagen, dass dieser Einsatz ein wirklicher Erfolg war und sich die Bludenzer Bevölkerung vom Können unseres Nachwuchses ein gutes Bild machen konnte.
5. Einsatz: Arbeiter unter Stapler eingeklemmt, Mondelez
Zufrieden, aber auch ziemlich ausgelaugt ließ sich unsere Jugendfeuerwehr nach dem erfolgreichen Brandeinsatz wieder auf die Feldbetten fallen. Der Schlaf dauerte aber nicht allzu lange, ehe erneut der Alarmton der Pager durch den Schlafsaal hallte und die Jugendlichen aus den Betten scheuchte.
Ziemlich verschlafen blickte der Nachwuchs drein, jedoch waren auch mitten in der Nacht die Autos schnell besetzt und alle gespannt was sie nun am Einsatzort erwartete.
„f2, Arbeitsunfall, näheres nicht bekannt“. Die Meldung über diesen technischen Hilfseinsatz führte ein Teil unserer Mannschaft mit dem ULF zu der Firma Mondelez. Dort erwartete die Jugendlichen ein Stapler, welcher eine Person erfasst und unter dem Reifen eingeklemmt hatte. Der Einsatzleiter reagierte schnell mit der richtigen Entscheidung, unser schweres Rüstfahrzeug mit weiterer Mannschaft nachzufordern. Als auch die Verstärkung am Einsatzort angelangt war, konnte man die Personenbergung mithilfe der Hebekissen starten.
Da der Einsatz direkt an der Straße stattfand, musste ebenso für die richtige Absicherung der Einsatzstelle gesorgt werden.
Nachdem die Person geborgen war, rückte die Jugendmannschaft wieder ins Gerätehaus ein, um hoffentlich noch ein paar weitere Stunden Schlaf zu bekommen.
6. Einsatz: Verkehrsunfall, Illrain
Am nächsten Morgen schreckte ein erneuter Pagerruf die Jugendlichen aus den Betten. Als die ersten schon die Autos besetzen wollten, bemerkte die Mannschaft, dass es sich dabei jedoch nur um einen kleinen Scherz handelte und statt einer Einsatzstelle das wohlverdiente Frühstück auf sie wartete. Diese Stärkung konnte unsere Jugendfeuerwehr gut gebrauchen, schließlich machte man sich kurz darauf an die Arbeit, den Hochwasserschutz wieder sachgerecht zu verräumen.
Doch gegen 10 Uhr wurden die Aufräumarbeiten von den Pagern unterbrochen. „f6, PKW >< Baum. Eingeklemmte Personen“ meldete der Alarm und läutete so den Abschlusseinsatz unseres 24h Tags ein.
Ziel des Einsatzes war die Unfallstelle abzusichern und mit unseren hydraulischen Rettungsgeräten die verletzten Personen zu retten. Als die Jugendlichen jedoch begannen die eingeklemmten Personen zu bergen, leckten plötzlich (pyrotechnische Effekt-) Flammen aus der Motorhaube hervor, welche wohl von einem entflammten Kabel stammten. Da der Einsatzleiter schon zuvor einen vorbeugenden Brandschutz bereitstellen ließ, hatte unsere Jugendmannschaft den beginnenden Fahrzeugbrand schnell im Griff und konnte die Personenbergung fortsetzen.
Auch bei diesem Einsatz waren einige Zuschauer anwesend, da die Übung in der Nähe des Restaurants „Bludenzer“ stattfand. Unser Feuerwehrkommandant gab den Zuschauern dieses Mal einen detaillierten Überblick, indem er die einzelnen Schritte des Einsatzes kommentierte und so das Vorgehen vereinfacht erklärte.
So war auch unsere Abschlussübung ein voller Erfolg und war für unsere Jugend der perfekte Abschluss der Frühjahrsproben.
Danke an die helfenden Hände
Einen großen Dank möchten wir unseren Wehrkameraden aussprechen, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Palettenhaus am Funkenplatz in Bludenz zu errichten. Innerhalb von einem Tag erbauten die Freiwilligen das ca. 4m hohe Haus, welches Abends entzündet wurde, um den Jugendlichen einen Vollbrand zu simulieren.
Ebenso danken wollen wir unseren Kameraden, welche bei den Einsätzen tatkräftig als Maschinisten und Beobachter anwesend waren.
Nach unserem erfolgreichen letzten Einsatz rückten wir wieder ins Gerätehaus ein und nahmen nun die letzten Aufräumarbeiten in Angriff. Als der Festsaal wieder aufgeräumt und die Pager abgegeben waren, machte man sich noch daran, die Fahrzeuge etwas zu säubern. Aufgrund des warmen Tages entbrannte währenddessen eine Wasserschlacht, welcher keiner der Beteiligten trocken entkam und so für eine kleine Abkühlung sorgte.
Einen passenden Abschluss des 24h Tages bildete das gemeinsame Grillen der Jugendmannschaft, den Betreuern und den gesamten Helfern, welche die Einsätze tatkräftig vorbereitet und unterstützt hatten. Wir freuen uns schon gemeinsam mit unserem Nachwuchs im Herbst in die neue Probenphase zu starten.